Erstellt von Marcus Rönz | 29.01.2022
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Eine Löthilfe, auch dritte Hand genannt, ist ein absolutes Muss für Bastler. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen günstig, jedoch wollen wir selber bauen. Mit LED Licht und Ventilator/Lüfter.

Die fertig kaufbaren Löthilfen (dritte Hand) funktionieren ganz gut. Meist sind die Scharniere aber eben nicht immer gut bedienbar. Zwar gibt es Löthilfen mit Lupe und Licht, aber ein Lüfter fehlt meist bei allen Modellen - man muss die Dämpfe ständig wegblasen und kühlt damit die zu lötenden Bauteile ebenfalls mit ab.

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Wer selber baut, kann natürlich wunderbar eigene Maßstäbe setzen. Ich selbst brauche keine Lupe, dafür aber Licht und einen Lüfter!

So soll unsere Löthilfe / Dritte Hand aussehen:
Löthilfe selber bauen: Fertiges Ergebnis So sieht das fertige Ergebnis dann aus: Bauteile zum verlöten sind eingespannt, Licht ist an und Lüfter ebenfalls.

Löthilfe selber bauen: Fertiges Ergebnis
So sieht das fertige Ergebnis dann aus: Bauteile zum verlöten sind eingespannt, Licht ist an und Lüfter ebenfalls.

Dämpfe die beim löten entstehen, sind nicht gerade gesundheitsfördernd. Im Gegenteil: Der Zinn hat verschiedene andere Stoffe enthalten, die beim schmelzen verdampfen. Beispielsweise das Schwermetall Blei ist in einigen Lötzinns enthalten.

Sicherheitshinweise: Lötdämpfe nicht einatmen, für Entlüftung sorgen, Lötkolben unter Beaufsichtigung bis zur Abkühlung. Brandschutz beachten!

Genug davon, lasst uns mal so eine Löthilfe bauen.

Diese Teile werden benötigt:
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Andere Teile wirst du sicher noch auf Lager haben. Ich nutze für solche Basteleien immer irgendwelche Reststücke, die daheim noch rumfliegen.

Die meisten Bauteile findest du auch bei Pollin. Mein Lieblingsshop, da alles in einem Paket schnell nach Hause kommt.



Ebenfalls benötigt:
  • Holzbrettchen für die Grundplatte
  • Leisten für den Ständer, woran Lüfter, Licht und Schalter befestigt werden
  • LEDs (mit passenden Vorwiderständen) oder alternativ andere Beleuchtung. Im Beitrag wird ein Restsück einer 12V LED Klebekette verwendet.
  • Batterie für Lüfter und Licht (im Beitrag: 9V Block)
  • Kabel und Kabelschuhe für Schalter
  • Befestigungsmaterial: Klebeband/Isolierband, Schrauben, 2x Unterlegscheiben, Holzleim
  • Kabel/Draht, welcher sich nicht zurückbiegt. Daran werden Krokodilklemmen befestigt, welche unsere Bauteile fürs Löten später halten
  • Batteriehalterung (im Beitrag nutze ich einfach zwei Krokoklemmenkabel)

1. Leisten und Haltebrett vorbereiten

Die Größe deines Grundbrettes ist natürlich beliebig, wie auch alle anderen Teile. Wie auf dem fertigen Bild zu sehen, ist der Ständer für die dritte Hand etwa mittig platziert. Hinten ist Platz für die Batterie, vorne ein Schutz bei tropfendem Lötzinn.

Die beiden Leisten, welche die ganze Konstruktion halten, sind oben und unten leicht schräg abgesägt. So, dass die Konstruktion leicht überkippend nach vorn steht. So funktioniert das Licht am besten und der Lüfter kann noch besser absaugen.

2. Lüfter anbringen und Halterung der Schalter

Löthilfe: Lüfter anschrauben und Schalter montieren Lüfter wird einfach auf die Leisten geschraubt, etwas Luft nach oben und vorallem viel Platz nach unten, damit Lötdämpfe in der richtigen Höhe erfasst werden können.

Löthilfe: Lüfter anschrauben und Schalter montieren
Lüfter wird einfach auf die Leisten geschraubt, etwas Luft nach oben und vorallem viel Platz nach unten, damit Lötdämpfe in der richtigen Höhe erfasst werden können.

Ist der Lüfter an den Leisten angeschraubt, kann die Konstruktion auf dein Holzbrettchen verschraubt werden.

Bei den Schaltern habe ich mich für runde Schalter entschieden. Im Gegensatz zu den eckigen Schaltern, muss nur ein Loch passender Größe gebohrt werden. Meine Schalter habe ich dir oben verlinkt.

Es ist dann dir überlassen, wo du die Schalter anbringst. Idealerweise rechts für Rechtshänder.

Der obere Schalter ist für das Licht, der untere für den Lüfter.

3. Haltearme für Krokoklemmen bauen

dritte Hand: Unterlegscheiben biegen als Halterung für die Arme Somit sind die Arme der dritten Hand fest an den Leisten verbunden, durch die Schrauben kann die Höhe dennoch geändert werden.

dritte Hand: Unterlegscheiben biegen als Halterung für die Arme
Somit sind die Arme der dritten Hand fest an den Leisten verbunden, durch die Schrauben kann die Höhe dennoch geändert werden.

Starker Kupferdraht als Halterung (Arme) für die Krokoklemmen Zugegeben, das hatte ich noch rumliegen. Wichtig ist, dass du etwas findest, was sich nicht wieder von allein zurück biegt. Idealerweise ein Material, welches man mit den Krokoklemmen verlöten kann. Es sollte also ein Draht sein.

Starker Kupferdraht als Halterung (Arme) für die Krokoklemmen
Zugegeben, das hatte ich noch rumliegen. Wichtig ist, dass du etwas findest, was sich nicht wieder von allein zurück biegt. Idealerweise ein Material, welches man mit den Krokoklemmen verlöten kann. Es sollte also ein Draht sein.

Arme der dritten Hand mit Krokoklemmen

Arme der dritten Hand mit Krokoklemmen

Die Arme, welche deine Bauteile fürs verlöten halten sollen, müssen biegbar sein. Wähle einen Draht, der sich nicht wieder zurückbiegt. Meine beiden Kupferdrähte sind schon sehr stark und schwer biegbar. Aludraht konnte ich nicht löten und die Krokoklemmen nur auf Verklemmung wird nicht lange halten. Die Verbindung sollte stabil sein.

Hast du die Arme mit den Krokoklemmen verbunden, kannst du es an den Ständer schrauben. Mit den gebogenen Unterlegscheiben funktioniert das wunderbar, da du die Armlänge variieren kannst. Ebenfalls, wie ein Scharnier, hoch und runter drehen.

4. Rückseite: LED Dach und Klemmen

Rückseite der Löthilfe: LED Dach verleimen Das kleine Dach hat den Winkel so, dass die LEDs zu den Krokoklemmen und damit zu den später verlötbaren Bauteilen scheint. Die Klemme und die Rolle Lötzinn dienen hier auf dem Bild nur als Beschwerung, da ich es mit Holzleim aufleime.

Rückseite der Löthilfe: LED Dach verleimen
Das kleine Dach hat den Winkel so, dass die LEDs zu den Krokoklemmen und damit zu den später verlötbaren Bauteilen scheint. Die Klemme und die Rolle Lötzinn dienen hier auf dem Bild nur als Beschwerung, da ich es mit Holzleim aufleime.

5. Kabel

Du hast eine Batterie, zwei Verbraucher und 2 Schalter. Im Grunde ist es egal, ob du Plus oder Minus mit dem Schalter unterbrichst. Ich selbst mag gern immer die Plusleitung schalten.

Somit werden folgende Kabel benötigt:
  • Langes Kabel (rot) von Batterie zu Schalter 1
  • Langes Kabel (rot) von Batterie zu Schalter 2
  • Kurzes Kabel (rot) von Schalter 1 zu LED
  • Kurzes Kabel (rot) von Schalter 2 zu Lüfter
  • Langes Kabel (schwarz) von Batterie zu LED
  • Langes Kabel (schwarz) von Batterie zu Lüfter
Achtung, Polung beachten: LEDs benötigen die richtige Polung, damit diese funktionieren. Ebenfalls die richtige Spannung. In meinem Fall reicht ein 9V Block für 12V LEDs. Verwendest du ein Glühlämpchen/Sofitte, ist die Polung egal, aber Spannung beachten! Bei 3,2V LEDs musst du mit dem passenden Vorwiderstand arbeiten! (Suche in deiner Suchmaschine z.b. nach LED Vorwiderstandrechner).
Dem Lüfter ist die Polung egal, jedoch sollte dieser nicht zu dir, sondern von dir weg blasen. Der Sinn des Lüfters besteht ja darin, dass du keine Lötdämpfe einatmest!

Fertig mit der Eigenbau dritten Hand

Deine dritte Hand könnte bald so ähnlich aussehen:
Dritte Hand selber bauen - unsere Löthilfe

Dritte Hand selber bauen - unsere Löthilfe

Viel Spaß und Erfolg beim Nachbau!

Verbesserungsideen und Tipps:
Man könnte ein kleines Gefäß aus Keramik, Glas oder Metall darunter stellen, damit tropfender Lötzinn gefangen wird. Beachte das dieser heiß ist! Erfahrungsgemäß sind die abtropfenden Kugeln kaum wieder vom Teppich zu bekommen, da die sich einbrennen (Erfahrungsgemäß, *schmunzel*)

Idealerweise könnte man für die 12V Lüfter auch eine 12V Spannungsquelle nehmen. Beispielsweise AA Batterien in Reihe schalten. Die Batteriefächer dafür bekommst du für ein paar Cent auch bei Amazon. Ich werde dafür wahrscheinlich ein kleines Joule Thief bauen (bald als Thema verfügbar).

Eine Idee von Thomas: Aktivkohlefilter vor dem Lüfter zum neutralisieren von Gerüchen und Giftstoffen. Dazu muss hingegen der Lüfter auch stark genug ziehen.
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Und wie ist deine dritte Hand aufgebaut? Was hast du vielleicht anders gemacht? Hinterlasse dein Kommentar!
Nach bestem Wissen und Gewissen.
Sonnige Grüße, dein

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Marcus am 15.11.2017#2
Eine gute Idee, Thomas!
Habe es im Thema mal mit aufgenommen. Bei einem Filter benötigt man dann aber einen Lüfter der mit voller Power läuft, damit die Lötdämpfe gut eingesaugt werden können.
Vielen Dank für deinen Kommentar!

lg, Marcus
Thomas am 15.11.2017#1
Man sollte dem Lüfter ein Aktivkohle - Pad gönnen, der alle Giftstoffe neutralisiert.
So verteilt er die Löt-dämpfe nur in der Atemluft
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