Erstellt von Marcus Rönz | 19.10.2020
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In diesem Beitrag möchte ich unsere CO2 Bilanz aufzeigen. Speziell geht es darum, wie viel CO2 wir durch unser modernes Leben freisetzen und welche Gegenmaßnahmen der Erderwärmung es gibt.

Noch immer gibt es Menschen die behaupten, es gäbe keine Klimaerwärmung. Ich hoffe du gehörst nicht dazu und dieser Beitrag löst auch in dir ein Umdenken aus. Denn tatsächlich ist die Entwicklung auf einer Seite positiv, auf der Anderen hingegen erschreckend.
Erneuerbare Energien effektiv nutzen Sonne und Wind - in Deutschland haben wir von Beiden gute Mittelwerte. Doch gibt es einige Faktoren, die zur effektiveren Nutzung beitragen.

Erneuerbare Energien effektiv nutzen
Sonne und Wind - in Deutschland haben wir von Beiden gute Mittelwerte. Doch gibt es einige Faktoren, die zur effektiveren Nutzung beitragen.

Hoher Energiebedarf

Der Energiebedarf steigt, da die Erdbevölkerung wächst und elektrische Geräte schon längst für einen Großteil der Menschen erschwinglich sind. Und immer mehr Geräte werden elektrifiziert und per Computer und Internet überwachbar gemacht. Die neuen Wörter dafür sind smart und mobile App.

Aber diese moderne Technik ist nicht das, was am meisten Energie bei Betrieb benötigt. Es ist die Herstellung und der Transport. Ob Luft-, Land- oder Seeweg. Der Energiebedarf ist enorm und schaut man sich an, wie viel Kraftstoff dafür benötigt wird und wie viel Tonnen CO2 da als Abfall anfall, ist es schon erschreckend. Aber sprechen wir mal über diese Zahlen. Am Ende des Themas gibt es die Quellenangaben dafür, welche auch weiteres Wissenswertes enthält.

Information zur Umrechnung der Einheiten:
Wh = Wattstunden, 1Wh = 1 Watt pro Stunde
kWh = Kilowattstunde, 1kWh = 1000 Wh
TWh = Terrawattstunde, 1TWh = 1.000.000.000 kWh (1 Mrd)

Stromerzeugung in Deutschland 2018

Mit welcher Technik erhalten wir eigentlich unseren Strom in Deutschland? Das gute vorweg: bereits 47% der Stromerzeugung stammt aus erneuerbaren Energien. Allem vorran Windkraft. Sehr effektive Strom-Lieferanten sind unsere Offshore Windparks Norddeutschlands.

Tabelle der Stromerzeugung nach Technologie:
  • 40% Kohlekraftwerke (23% Braunkohle, 16% Steinkohle)
  • 23% Windkraft
  • 13% Kernenergie
  • 9% Biomasse
  • 7% Erdgas
  • 5% Wasserkraft
  • 3% Solar
  • => 53% = nicht erneuerbare Energie
  • => 46% = erneuerbare Energie
Die Tabelle zeigt nur prozentual, welche Technik wie viel Strom generiert. Erschreckender ist der Schadstoffausstoß, der bei den am meisten genutzten Techniken der Stromerzeugung in unsere Atmosphäre geblasen werden.

Das müsste nicht so sein, da wir einen hohen Stromüberschuss produzieren und weiter "verschenken".

Einen Teil des Stromüberschusses (2017: 50TWh) werden ins Ausland geliefert, welche Teilweise als Transitländer unseren Strom in ihr Nachbarland weiterleiten.

Auf der anderen Seite findet gerade ein Umbruch statt. Windkraft wird verstärkt genutzt und es entstehen duzende neue, teils rießige Windräder. Im Vergleich: von 2016 auf 2017 wurden durch Windkraft +25 TWh gesteigert. Kohlekraftwerke haben 17 TWh weniger erzeugt. Kernenergie rund 8 TWh weniger. Der Gewinner ist also Windkraft. Im Privatbereich aber schwer nutzbar - dazu weiter unten mehr.

Stromerzeugung: CO2 Ausstoß, Nutzungsanteil, Effektivität

Schauen wir uns erstmal die Stromerzeugung an, die wohl für uns am relevantesten ist.
Wie der ein oder andere weiß, liebe ich Statistiken und die alternativen Energien Sonne und Windkraft. Doch ist dies (noch) ein Nischendasein.

Kohlekraftwerke

Die größten Luftverschmutzer sind Braunkohle- und Steinkohlekraftwerke. Pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom wird rund 1kg CO2 freigesetzt. Wird die Abwärme als Fernwärme genutzt, erhöht sich die Effizienz und damit sinkt der CO2 Ausstoß pro kWh um ein Viertel auf rund 700g CO2.
In Deutschland wird ein Großteil der Energie durch Kohlekraftwerke (am häufigsten Braunkohleverbrennung) gewonnen und verursachen so etwa 300 Mio Tonnen CO2 pro Jahr (Stand: 2017). Bis 2020 sollen rund 40% gegenüber 1990 eingespart werden. Scheint aber doch eher um die 32% zu werden.

Transport: Flugzeuge und Schiffe

Kurz ab vom Thema Stromerzeugung, schauen wir wie viel CO2 für den Transport auf Seeweg und Luftweg freigesetzt werden. Nicht nur wir selbst fliegen oder fahren, sondern auch viele unserer Verbrauchsgüter.

Transport per Seeweg
Die 15 größten Schiffe sollen soviel Dreck wie die geschätzen weltweiten 760 Mio Autos rausblasen. Diese Aussage kennen wir sicher alle noch aus der Presse (Jahr 2012). Dabei sind aber Schwefeloxide gemeint. Und ganz korrekt ist der Vergleich auch nicht.
Schaut man sich an wie viele tausende Tonnen Frachtgut ein Schiff geladen hat und rechnet dies auf den tatsächlichen CO2 Ausstoß, ist deren Bilanz zum beförderten Gewicht eher gut.

Zitat aus der Wikipedia:
"..die Umstellung von Schweröl auf schwefelarmen Schiffsdiesel und eine geringere Fahrtgeschwindigkeit (Slow steaming) deutlich die Emissionen eines Schiffs reduzieren. Die Messungen der Abgase des Hochseeschiffs ergaben, dass etliche Schadstoffe nach der Umstellung auf schwefelarmen Treibstoff deutlich sanken: Bei Schwefeldioxid und Feinstaub wurden Verbesserungen von rund 90 Prozent gemessen. Der Ausstoß von klimaschädlichen Rußpartikeln reduzierte sich um mehr als 40 Prozent."

Flugverkehr
Moderne Passagierflugzeuge verbrauchen etwa 3 Liter Kerosin pro Passagier auf 100km. Es sollen etwa 380g CO2 pro geflogenem Kilometer und pro Person erzeugt werden.

Alternativen: PKW, Bus und Bahn
Pro Person und 100km zurückgelegter Strecke verursachte CO2:
  • Flugzeug: rund 25kg CO2 (berechnet bei 73% Auslastung)
  • Auto: 15kg CO2
  • Bahn: 4,5kg (berechnet bei 44% Auslastung)
  • Bus: 3kg
Durchschnittswerte! Variieren sich vor allem am Gewicht, Flughöhe, Roll- und Windwiderstand, Alter der Technik uvm. Exakte Werte gibt es nicht.

Erdgas

Auch Erdgas wird verbrannt, um Wärme und Strom herzustellen. Pro erzeugter 1 kWh Strom entstehen dabei etwa 430g CO2.
Da Erdgas mit nur 7% zur Stromerzeugung in Deutschland beiträgt, ist dieser Wert, meiner Meinung nach, ok.

multikristalline Solarzelle

Multikristalline Solarzellen sollen rund 100g CO2 pro kWh erzeugt haben. Dieser CO2 Ausstoß findet natürlich nicht im Betrieb statt, sondern wurden durch die Herstellung der Zellen erzeugt.
Nach dem Institut für Elektrische Energietechnik der Technischen Universität Berlin vergehen zwischen 25 und 57 Monaten, bis die Energie wieder eingenommen wurde, die für die Herstellung aufgewendet wurden. Natürlich bei richtiger Ausrichtung / optimierter Ertrag.
Lies auch meinen Beitrag zu Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Ertrag.

Grüner geht es mit Windkraft

Ein rotierender Motor (Generator), viel Eisen, Kupfer, Aluminium, Magnete (seltene Erden) werden für die Herstellung unserer Windräder genutzt. (In einem späteren Beitrag zeige ich die alternative dazu - mein vertikales Holz-Windrad. Wird hier verlinkt.)
Doch die Bilanz von Windkraftanlagen ist grün. Da auch Nachts Strom produziert werden kann, liegt die CO2 Bilanz bei rund 25g CO2 pro kWh (Herstellung und Wartung, nicht durch Betrieb!).

Die Windkraft ist damit nicht nur am effektivsten, sondern auch am grünsten. Leider steht diese Technik der Stromgewinnung nicht jedem privat zur Verfügung. Herkömmliche Windräder tragen nicht zur Verschönerung der Landschaft bei und machen auch Lärm. Das Streitthema Wind oder Solar bleibt also. Wie siehst du das?

Was können wir tun?

Natürlich sparsamer mit Energie umgehen, klar. Ein Großteil wird eben noch aus der Verbrennung von Kohle gewonnen.
Aber man kann auch Strom selbst erzeugen. Wer nicht den Luxus einen eigenen Hauses hat, kann sich mal nach Balkonkraftwerke erkundigen. Auch kann man am Fenster daheim oder im Garten wunderbar die alternative, erneuerbare Energie nutzen.
Wie bereits angesprochen, ist die private Nutzung von Windenergie noch nicht sehr ausgeprägt oder gar effizient. Ebenfalls gibt es dazu Vorschriften und auch die Nachbarn möchten keinen permanenten Krach in der Nacht. Damit befassen wir uns demnächst in einem weiteren Artikel.

Wie gehst du damit um und was hat der hier gezeigte Artikel in dir ausgelöst? Mein persönliches Fazit ist, soviel Strom wie möglich selbst zu produzieren und dabei auch auf die verwendete Technik schauen. Denn sauberer Strom ist es nur, wenn die Technik dafür (z.b. Solarmodule) nicht durch Ausbeutung und auf Kosten der Umwelt hergestellt werden. Ebenfalls habe ich meinen persönlichen Konsum weitestmöglich runtergefahren. Man braucht nicht jedes Jahr ein neues Smartphone und das 10 Jahre alte Auto muss auch nicht auf den Schrott (mein Toyota ist 15 Jahre alt und unterliegt noch lange keiner Altersschwäche).

Wenn jeder etwas auf seinen Konsum achtet und lieber auf Qualitätsprodukte setzt, statt aller zwei Jahre neue Gartenmöbel zu kaufen, ist der Umwelt schon sehr geholfen. Aber vielleicht hast du eine andere Meinung dazu? Schreib es unten in die Kommentare.

Informationen zum Artikel

Dieser Artikel ist nicht abschließend und wird noch unregelmäßig erweitert. Alle Angaben sind aus den unten genannten Quellen oder beziehen sich auf eigene Erfahrung und auch meiner Meinung. Du kannst in den Kommentaren zur Verbesserung und Erweiterung aktiv teilnehmen.
Verfassungs- und Aktualisierungsdatum stehen am Artikelanfang.

Quellenangabe:
https://energy-charts.info/?l=de&c=DE
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/daten-zu-erneuerbaren-energien/Stromerzeugung_2017.pdf
Nach bestem Wissen und Gewissen.
Sonnige Grüße, dein

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