Erstellt von Marcus Rönz | 23.04.2021
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Solarmodule werden nicht nur leistungsfähiger, sondern auch immer günstiger. Strom selbst produzieren kann sich so schon schneller rentieren, als in den veralteten Rechnungen. Schauen wir, wieviel ein Solarmodul leistet.

Der Preis für Solarmodule sinkt immer weiter. Die Amortisationszeit wird dadurch noch kleiner und die Umweltbilanz sieht im Verhältnis nicht erneuerbarer Energien gut aus. Aber schauen wir uns mal genauer an, wie viel ein Solarmodul tatsächlich leistet.

Erneuerbare Energien - Wind und Sonne Wind und Sonne gehören zu den wohl wichtigsten Erneuerbaren Energien. Jeder kann diese, vorallem hervorragend in Kombination, nutzen.

Erneuerbare Energien - Wind und Sonne
Wind und Sonne gehören zu den wohl wichtigsten Erneuerbaren Energien. Jeder kann diese, vorallem hervorragend in Kombination, nutzen.

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Preise von Solarmodulen, Lebensdauer und Ertrag entscheiden für die Amortisation
Aktuell (Oktober 2018) kostet eine Kilowattstunde (kWh) zwischen 30 und 40 Cent vom Stromanbieter. Je mehr du verbrauchst, oder zu welcher Tageszeit, kann der Preis auch variieren.
Für Solarmodule gelten diese Preise nicht, denn einmal gekauft, produziert es täglich Strom.

Je größer (Watt Leistung) das Solarmodul ist, desto geringer ist der Preis pro Watt. Für ein kleines 20 Watt Modul können etwa 40 Euro anfallen (z.b. Monokristallin). Der Wattpreis (Preis pro Watt) beträgt dann 2 Euro.
Ein großes 300 Watt Modul kostet hingegen aktuell um die 150 Euro. Der Wattpreis liegt dann bei 50 Cent. Ein Viertel weniger an Kosten.

Die Herstellergarantie deutscher Solarmodule liegt meist bei 15 Jahren. Die Lebensdauer der Module ist oder wird jedoch deutlich höher geschätzt. Wichtig zu wissen ist, dass Modul-Leistung nach und nach sinkt. Ein 300 Watt Panel könnte in 15 Jahren durchaus 5% oder mehr an Leistung verlieren. Dünnschichtmodule meist noch mehr.

Bei größeren Modulen, wo ein geringer Wattpreis gezahlt werden muss, rentiert und amortisiert es sich schon nach kurzer Zeit.

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Weitere Kosten einer Solaranlage:
Die Solarmodule selbst machen nur einen Teil der Kosten aus.
Neben einem Wechselrichter und dem Laderegler, ist der größte Kostenpunkt jedoch die Speicherung des Stroms in Batterien. Und bei größeren Anlagen bedarf es neben einer Modulhalterung auch viele lange und dicke Kabel, Sicherungen, einen Elektriker und ggf. weitere Helfer. In der Summe verzögert das natürlich die Amortisationszeit deutlich. Schauen wir uns jedoch ersteinmal Zahlen über unsere Sonne an und berechnen dann die Amortisationszeit.

Sonnenenergie - Statistiken und Fakten

Vor einiger Zeit hatte ich verschiedene Statistiken über Wind- und Sonnenenergie einen Artikel verfasst. Darin ging es auch über die Abwägung Solarstrom oder Windenergie. Aus verschiedenen Daten habe ich mir dann eine Jahresstatistik für Wind und Sonne angefertigt. Zusammengefasst ist die Kombination beider erneuerbaren Energien eine gute Möglichkeit, möglichst Dauerhaft eigenen Strom ohne Unterbrechung zu produzieren.
Bleiben wir in diesem Artikel jedoch bei der Sonnenenergie. Am Ende dieses Artikels begründe ich, warum die Windenergie bei mir selbst nicht genutzt wird.

Die Sonne liefert uns ca. 1000 Watt pro Quadrahtmeter (1000W/m²). Solarmodule können zwischen 17% und 21% der Sonnenenergie in Strom umwandeln. Ähnliches Leistungsverhalten wie unser Körper, der auch nur ca. 20% der aufgenommenen Energie in Leistung umwandeln kann.

Pro Monat gibt uns die Sonne durchschnittlich zirka 100 kWh pro m² ab. Rechnen wir 20% davon, welches ein Solarmodul nutzen kann, können wir noch immer 20 kWh pro Monat und pro m² Solarfläche erhalten. So zumindest rein rechnerisch. In den Wintermonaten wird der Ertrag deutlich sinken - im Sommer hingegen bis 160 kWh/m² betragen. Erfahre hier die Sonnenstunden pro Monat und Jahr in Deutschland.
Um solche statistischen Werte auch real erhalten zu können, müssten sich die Solarmodule auch mit der Sonne drehen. Diese Vorrichtungen werden oft Solar Tracker oder Sonnennachführung genannt. In verschiedenen Versuchen konnten mindestens 25% mehr Strom durch einen Solar Tracker erzeugt werden. In unserer nachfolgenden Berechnung werden wir jedoch 25% des Stromertrages abziehen, da eine Dachinstallation mit Sonnennachführung wohl bei den wenigsten möglich wäre.

Berechnung der Amortisationszeit:
Ein 300 Watt Solarmodul hat ein Flächeninhalt von etwa 1,6m². Nehmen wir die 20kWh/m² pro Monat (Jahresschnitt), würde unser 300 Watt Modul 32kWh pro Monat und 384 kWh pro Jahr erzeugen.
Wir ziehen vom Ertrag 25% ab, da keine Sonnennachführung genutzt wird. So verbleiben 288 kWh/Jahr.
Wir könnten nun den Strompreis daraus berechnen, den wir gegenüber dem Netzstromanbieter einsparen. Doch verbrauchen wir den Strom nicht direkt, sondern speichern ihn in Akkus, müssen Verluste eingerechnet werden. Auch geht ein Teil des erzeugten Stroms durch lange Leitungen und dem Wechselrichter verloren.
Rechnen wir also mit 30% Verlust, verbleiben 202 kWh, welches durch ein 300 Watt Solarmodul in einem Jahr erzeugt wurde. Nun könnten wir so mit diesem einen Modul 60 Euro pro Jahr sparen, wenn der Netzanbieter 30 Cent pro kWh veranschlagt. Nach spätestens 3 Jahren wären die Kosten des Moduls wieder rein.

Rechnen wir die weitere benötigte Technik mit ein, könnte sich die ganze Anlage innerhalb 10 Jahren amortisiert haben und einen positiven Ertrag erzeugen.
Damit die Anlage sich noch schneller amortisiert, sollten natürlich, je nach Bedarf, mehrere Module genutzt werden.
Da Solarmodule günstig sind und Akkuspeicher teuer, sollten wir den Strom möglichst am Tag nutzen.

Die obere Rechnung zeigt sehr gut, wie viel ein einzelnes Modul leisten kann. Neben der richtigen Ausrichtung sind wir natürlich auch wetterabhängig und die Module müssen auch sauber gehalten werden.

Quellen: Für die Berechnungen nutzte ich neben meinen eigenen Daten auch die Statistiken von der HTW Berlin. Diese haben eine tolle Wetterstation mit Live-Daten und beschäftigen sich mit Sonnenstrahlung und Wind.

Fazit

Wirkungsgrad und Preis neuster Solarmodule werden immer besser. Wo früher noch 15 bis 20 Jahre als Amortisationszeit angesetzt wurden, kann heute mit mindestens der halben Zeit gerechnet werden. Dem zugute kommt der steigende Strompreis der Netzanbieter.
Meine alten, großen und schweren Solarmodule mit je 90 Watt (108W Peak) bestehen aus richtigem Glas - alle haben Risse im Glas, bringen jedoch noch fast volle Leistung. Mir bekannte neue Module sind aus Sicherheitsglas (Plastik) gefertigt und besser für Stürme, Hagel und Schneelasten geeignet.

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Ulrich am 30.10.2022#8
Fahre nun seit 2,5 Jahren ein E-Auto ( VW e-up ) und bin sehr zu frieden mit meiner Entscheidung. Wenn man den verbrauchten
Strom umrechnet in Dieselkraftstoff, dann fahre ich 100km mit 1,1 Liter ! Da ich in S/W-Frankreich wohne kostet mich das Volltanken
weniger als 5,-- ?. Dann zeigt der Bordkomputer eine Reichweite von 340km an, obwohl der Hersteller nur 260km Reichweite angibt.
Das gilt aber nur im Sommer. Habe heute Nacht aufgeladen bei ca. 16°C und er zeigte mir nur noch eine Autonomie von 284km an.
Im Winter geht die Anzeige auch runter bis auf 230km.
Nun bin ich dabei mir eine Solaranlage auf das Dach zu legen, um den Wagen kostenlos auch am Tag laden zu können.
Leider bin ich von den ersten Test sehr enttäuscht, da das 415Watt-Modul zusammen mit einem APsystem DS3 Micro-Wecheselrchter
bei optimaler Ausrichtung und voller Sonne bisher maximal 180Watt geliefert hat.
Deshalb würde mich Eure Erfahrung interessieren. Ist der Wert nicht viel zu niedrig bei einer Aussentemperatur von 21°C ?
Vielen Dank und einen sonnigen Sonntag.
Friedrich am 03.10.2022#7
Vielen Dank für die Erarbeitung.
Da ich bei den Berechnungen einer kombinierten PV-Anlage bin (Mieten vs. Kaufen, Mini- vs. Großanlage), haben mich Deine Ansätze zur Effektivität/Kosten ein Stück weiter und daraus resultierende Ideen hervor-gebracht.

Vielen Dank
Eberhard Fa am 14.09.2022#6
Hallo tolle Hinweise.
Ich möchte einen 5 Liter 12 volt Boiler mit 12 Volt Solarpanelen aufheizen.wie geht das? Vielen Dank für deine Hilfe.
Marcus am 19.05.2022#5
Moin Manfred,
danke für deinen Kommentar! Super das du nachrechnest. Ich schrieb, dass 288 kWh/Jahr ohne Nachführung realistisch sind. In Süddeutschland sind oft über 1200 Sonnenstunden/Jahr. Nicht zu vergessen ist auch Diffuslicht bei Bewölkung. Ich finde schon, dass meine Daten nicht falsch sind. Aber es kommt da auf so viele Faktoren an, sodass jeder wohl auch andere Realwerte am Jahresende auf dem Zähler stehen hat.

Lesetipp: https://wohnen-heimwerken.de/photovoltaik-sonnenstunden-pro-jahr-und-monat-in-deutschland.html

Mal ein kurzer Erfahrungsbericht zu meiner kleinsten 400Wp Anlage (4x100Wp), die ich durch den Victron SmartSolar 75/15 gut auswerten kann.
Dieses Jahr lag der maximale Peak bei 432W, letztes Jahr 443W. Die Dauerleistung bei Sonne und ca. 25 Grad Außentemperatur liegt so um die 370W.
Insgesamt hat die 320kWh im letzten Jahr erzeugt. Es hätte im Sommer deutlich mehr sein können, jedoch war der Verbrauch zu gering bzw. die Akkus zu schnell voll.
Dieses Jahr tracke ich jeden Tag exakt und versuche, dass der Strom immer irgendwie verbraucht wird. Leider war bereits einige male die Batterie doch voll, dann tut das PV-Modul leider nichts mehr.
Bis Dienstag (17.05.22) wurden insgesamt schon 131 kWh in 137 Tagen (seit 01.01.22) erzeugt. Von der 400Wp Anlage.
Ich werde demnächst das ganze in einem Artikel mit allen Grafiken/Statistiken vorstellen.

Sonnige Grüße,
Marcus
Manfred Schloesser am 19.05.2022#4
Guten Tag Marcus,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.

Du gehst von der Solarkonstante (1368 kWh/m2) aus und nimmst dann die Fläche des Solarmoduls um die erzeugte Jahres-Leistung zu berechnen. Du kommst dann auf die Zahl von 384 kWh pro Jahr mit einem 300-Watt-Modul.

Ich habe das mal nachgerechnet. Um 384 kWh im Jahr mit einem 300 Watt Modul ohne Nachführung zu erreichen, muss die Sonne 1280 Stunden mit 300 Watt das Modul bescheinen.

Das sind - wenn man optimale Bedingungen hätte - 256 Tage Sonnenschein Mitte 5 Stunden unter optimaler Ausrichtung. Und diese optimalen Bedingungen gibt es wohl kaum in Deutschland.

Wie das Ziel von 384 kWh pro Jahr mit einer 300 Watt-Solaranlage erreicht werden kann, ist mir nicht klar.

Ich habe selbst Erfahrung mit eigenen kleinen 100- 130 Watt-Solarmodulen und meistens erreichen die höchstens 50% der Spitzenleistung.

Ich bin für Solarstrom, aber man sollte sich doch klar darüber sein, was man dann wirklich als Leistung aus der Anlage herausbekommt.
In Norddeutschland schätze ich die maximale Jahresleistung eines 300 Watt-Moduls auf 150 Tage x 6 Stunden = 900 Stunden, Multipliziert mit 150 Watt mittlerer Leistung ergibt das 135 kWh. Das sind 35% der gewünschten 384 kWh.

Ich würde mich über einen sachlichen Kommentar, Kritik und auch Korrekturvorschläge freuen.

Beste Grüße aus Bremen

Manfred








Sabine am 07.11.2021#3
Hallo Marcus,
super erklärt. Da begreift auch so ein Physik/Mathe-Idiot wie ich etwas.
Marcus am 27.10.2018#2
Hallo Sandra, sehr interessant! Wieviele Solarmodule und wieviel Watt habt ihr denn? Eure Gedanken zum E-Fahrzeug finde ich gut. Ich denke auch schon seit längerem über ein E Auto nach, aber die Anschaffungskosten sind derzeit einfach zu hoch. Zum Thema Dieselgate: Es wird heißer gekocht als gegessen und ich finde es eine Unverschämtheit, denn die Diesel sind nicht so dreckig wie sie hingestellt werden. Eher das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall. Bitte berichte weiterhin über euer Solarprojekt, das ist spannend!
lg Marcus
Sandra K. am 25.10.2018#1
Dem kann ich nur zustimmen. Als mein Mann 2011 unsere Erste Solaranlage auf dem Dach installieren ließ, benötigten wir nur noch in den Wintermonaten Netzstrom. Durch 3 Kinder ist der Stromverbrauch sehr hoch. Da die Kosten nun "abgebaut" sind, möchten wir erweitern und damit besser über den Winter kommen. .. Und noch mehr Dinge elektrisch zu betreiben. Durch Dieselgate und unsere lange Arbeitsstrecke, drehen unsere Gedanken um ein Elektrofahrzeug.

Grüße aus Hessen
Sandra
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